Benedikt hatte den Tag seiner Ordensbrüder in „kanonische Stunden" oder Gebetsstunden eingeteilt. Bis zum Mittag - während der Fastenzeit bis zum Sonnenuntergang - durfte nichts gegessen werden. In der Regel war Wein zwar gestattet, aber es sollte kein Fleisch von vierfüßigen Tieren gegessen werden.
Die Mönche standen morgens in der Frühe spätestens um 3 Uhr zum Stundengebet Matutin und Laudes auf, hierauf folgten die Betrachtung und die Privatmessen. Danach kam die Prime – die erste Stunde. Um 8 Uhr ging es mit dem Konventsamt weiter, innerhalb von Tertie (Terz) und Sexte. Gegen 12 Uhr war die None und das Mittagessen. Um 16 Uhr fand die Vesper statt, um 18 Uhr das Abendessen und um 19 Uhr zum Abschluss des Tages die Komplete (Completorium). Danach ging man zur Nachtruhe. Die Mönche verzichteten in der Regel auf künstliches Licht. Sie schliefen in ihren Kleidern und nahmen nur selten ein Bad. Zwischen den einzelnen Messen und geistlichen Übungen wurden die klösterlichen Arbeiten erledigt. Demnach galt immer der Grundsatz Benedicts: „Nichts darf dem Gottesdienst vorgezogen werden.” Zuerst also „Ora" (beten), dann „Labora" (arbeiten)!
Der hier skizzierte Tagesablauf entspricht ungefähr dem Tagesplan in der Zeit von April bis September. Im Winterhalbjahr galten etwas andere Zeiten, auch variierten die Zeiten ob ein Kloster mehr oder weniger streng nach den Benediktiner Regeln lebte ... |