Am 26. November 1095 fand eine vorher kaum beachtete Synode in Clermont statt. Auf dieser Synode hielt der Eremit Peter von Amiens eine flammende Rede und berichtete von angeblichen Gräueltaten gegenüber Christen. Daraufhin rief Papst Urban II. unter “Deus lo volut” - “Gott will es” - zum Ersten Kreuzzug auf. Der Aufruf fiel in allen gesellschaftlichen Schichten auf fruchtbaren Boden, versprach der Kreuzzug doch Abenteuer, Land, Reichtum oder die Freisprechung von allen begangenen und zukünftigen Sünden.
Bevor das erste Heer der Kreuzfahrer loszog, setzte sich bereits ein bunt Zusammengewürfelter Haufen aus Kleinrittern, Bauern, Bürgern und vormals Gesetzlosen unter der Führung von Peter von Amiens in Bewegung. In den jüdischen Gettos des Rheinlandes gab es die ersten Pogrome. Dann richtete sich die Gewalt gegen die slawischen Völker des Balkans. Schließlich wurde der wilde Haufen in Kleinasien aufgerieben. Das reguläre Heer der Kreuzfahrer setzte sich aus Rittern aus Flandern, Lothringen, der Provence, dem Rheinland, sowie Normannen aus Frankreich, England und Italien, sowie deren Gefolge zusammen. In drei großen Gruppen zog man in Richtung Osten. Die Truppen sammelten sich in Konstantinopel (Byzanz) das vom oströmischen Kaiser Alexios beherrscht wurde. Um seine Stellung in Kleinasien zu schützen, verlangte dieser von den Anführern der Kreuzfahrer den Treueid und das Versprechen alle eroberten Gebiete an ihn als Lehnsherr zu übereignen. Im Frühjahr 1097 zog das reguläre Heer der Kreuzritter von Konstantinopel aus nach Palästina. Nach ersten Kämpfen im Mai 1097 griffen die Kreuzritter bei Dorylaeum auf die seldschukische Hauptarmee und schlugen sie am 1. Juli 1097 vernichtend. Auf ihrem Weitermarsch durch Kleinasien stießen die Kreuzritter danach nur noch auf geringen Widerstand. Bereits während ihres Zuges durch Kleinasien begannen die Führer der Kreuzzugsheere zunehmend ihre eigenen machtpolitischen Interessen zu verfolgen: Im Herbst 1097 hatte sich Balduin I. von Boulogne vom Hauptheer getrennt und war Richtung Osten gezogen, hatte Edessa in seine Gewalt gebracht und dort 1098 eine Grafschaft errichtet. |