Katharina: Wir haben uns mit den Cadfaelbüchern von Ellis Peters beschäftigt. Hier einige Informationen über die Autorin: Edith Mary Pargeter wurde am 28. September 1913 in Horsehay, England geboren. Horsehay gehört heute zu Telford. Es liegt in der Nähe der walisischen Grenze zwischen Birmingham und Shrewsbury. Sie besuchte die „Dawley Church of England School“ und danach die „Coalbrookdale - Highschool for Girls“. Nach der Schule arbeitete sie zwischen 1933 und 1940 als Apothekenhelferin, wobei ihr dort erworbenes Wissen über Arzneien und Tinkturen in ihren späteren Werken sehr hilfreich sein sollte. Im 2. Weltkrieg erhielt sie für ihre Dienste beim “Women’s Royal Navy Service” in Liverpool die “Britisch Empire Medallie”. 1951 begann sie unter dem Pseudonym Ellis Peters Kriminalromane zu schreiben. Sie erhielt mehrere internationale Auszeichnungen. 1977 schrieb sie den ersten Cadfaelroman (sie schrieb insgesamt 20). Ellis Peters starb am 14. 10. 1995 im Alter von 82 Jahren. Gesa: Ich erzähle euch jetzt ein wenig über Cadfaels Lebensgeschichte: Er wird 1080 als Cadfael ap Meilyr ap Dafydd geboren. Er hat einen jüngeren Bruder. Sein Heimatort ist Trefiw in Gwynned (Wales). Mit 14 Jahren geht er in die Dienste eines Wollhändlers. Dieser schickt ihn auf eine Klosterschule in Shrewsbury, wo er über ein Jahr lesen und schreiben lernt. Dort verliebt er sich in die Jungfer Richildis. Mit 17 verloben sich die beiden heimlich. Als Cadfaels Herr stirbt, verlässt er Shrewsbury und zieht drei Jahre lang unter der Führung von Robert of Normandy ins Heilige Land. Von Oktober 1097 bis Juni 1098 belagert er im Heer von Gottfried von Bouillon Antiochia. Außerdem kämpft er bei Akkon und bei Askalon gegen die Ägypter. In Antiochia lernt er Mariam, eine junge sarazenische Witwe kennen. Außer Mariam werden in den Büchern noch Bianka aus Venedig und Arianna, eine griechische Bootsfahrerin erwähnt. 1114 kehrt er zu Mariam zurück. Dass aus dieser kurzen Begegnung ein Sohn hervorgeht, erfährt er erst viele Jahre später. 1115 kehrt Cadfael erstmals nach England zurück, macht sich aber bald wieder auf den Weg in ferne Länder und dient verschiedenen Herren auf dem europäischen Festland. Im Alter von 40 Jahren kehrt er endgültig nach Britannien zurück. In der Nähe von Oxford trifft er zufällig mit dem Prior der Abtei von Shrewsbury zusammen und entschließt sich Benediktinermönch zu werden. Seit 1122 pflegt er den Kräutergarten der Abtei und stellt Arzneien her.
Hier einige Informationen über seinen Sohn: Sein Geburtsname ist Daoud. Nach dem Tod seiner Mutter lässt er sich taufen und nennt sich von nun an Oliver de Bretagne. Einige Zeit später geht er nach Jerusalem und dann nach England. Dort heiratet er 1140 und macht Cadfael zum Großvater.
Und jetzt ein paar Anmerkungen zu Cadfaels Person und Charakter: Wie ihr euch sicherlich schon gedacht habt, ist er männlich. In dem Buch das ich gelesen habe ist er 57, in dem Buch das Katharina gelesen hat ist er 63 Jahre alt. Zu seinem Körperbau ist zu sagen: Er hat breite Schultern, O-Beine, einen Seemannsgang und eine Tonsur. Er trägt immer eine schwarze Kutte, wie es für die Benediktinermönche üblich ist. Von Beruf ist er - natürlich - in erster Linie Mönch. Er hat im Kloster verschiedene Aufgaben: Er ist Botaniker (um nicht zu sagen Kräutergärtner), und Mediziner (er stellt Medikamente her und pflegt kranke Mitbrüder). Seine gesellschaftliche Stellung: Er ist ein gewöhnliches Ordensmitglied und Leiter des Kräutergartens, wo er ungestört und ohne Vorgesetzte arbeiten kann. Zu seinen sozialen Beziehungen: Eigentlich sollte er keine Freunde als Mönch haben, um sein ganzes Leben Gott widmen zu können, er hat allerdings eine enge Beziehung zu Hugh Beringar, dem Sheriff von Shrewsbury. Sein Sohn Giles ist Cadfaels Patenkind. Seine Muttersprache ist walisisch, ansonsten spricht er Englisch und Latein. Er trinkt sehr gerne Wein, ist hilfsbereit, ein ausgeglichener Mensch und er versucht immer im Hintergrund zu bleiben. Er ist nicht anspruchsvoll und verfügt über eine gute Menschenkenntnis. Er versucht immer unauffällig zu bleiben, ist ein aufmerksamer Zuhörer ist selbstbewusst und geht auf die Leite zu, wenn er etwas von ihnen will. Katharina Und nun dazu, wie Cadfael seine Fälle löst: Das Kloster in Shrewsbury wurde von den Männern von Heinrich VIII. zerstört. Von der Abtei ist nur noch ein Teil der einstigen Klosterkirche erhalten. Alle Könige, Grafen, Bischöfe und Äbte, die in den Büchern vorkommen haben wirklich gelebt. Auch alle beschriebenen Orte gibt bzw. gab es wirklich. Im Laufe der Jahre hat Cadfael gelernt, sich in die Klosterregeln einzufügen. Das Leben im Kloster bietet ihm Sicherheit und einen geregelten Tagesablauf. Als Leiter des Kräutergartens kommt er viel mit Menschen zusammen und kann sich körperlich betätigen. Durch seine Krankenbesuche in der Stadt kommt er außerdem von Zeit zu Zeit aus dem Kloster heraus. In mehreren Romanen sagt Cadfael, sein einziges Problem mit den Ordensregeln sei die fehlende Demut ist. Es fällt ihm schwer, Anweisungen oder Befehle zu befolgen, wenn sie aus seiner Sicht falsch sind. Sein Gewissen und sein Gerechtigkeitssinn sind ihm wichtiger als die Ordensregeln, was ihn mehrfach in Konflikt mit seinen Vorgesetzten und seinen Gelübden bringt. Cadfael benutzt für das Lösen seiner Fälle eine für das Mittelalter recht ungewöhnliche Methode: die Logik. Er versucht vorurteilsfrei zu sein, schaut und hört genau hin, sammelt Indizien und fügt sein so gewonnenes Wissen wie Puzzleteile zusammen. Er glaubt nicht einfach, was ihm erzählt wird, sondern hinterfragt. Damit gleicht er dem “aufgeklärten” Menschen des 20. Jahrhunderts. In den meisten Fällen ist Cadfaels vorrangiges Ziel nicht, einen Verbrecher zu fangen, sondern einem zu Unrecht verdächtigten Menschen zu helfen und seine Unschuld zu beweisen. Zu meinem Buch: In dem Buch das ich gelesen habe, Bruder Cadfael “Im Namen der Heiligen”, geht es um eine Heilige, die Heilige Winifred. Die Abtei St. Peter und St. Paul, in der Cadfael lebt, will die Gebeine der toten Winifred in ihr Kloster bringen und als Schutzheilige anbeten. So reist Bruder Cadfael mit einigen Mitbrüdern nach Wales, da dort in einem Dorf die heilige St. Winifred begraben ist. Es gibt nur ein Problem: die Dorfbewohner wollen ihre Heilige nicht den Mönchen übergeben und es kommt zum Streit zwischen den beteiligten Parteien. Dann geschieht ein Mord. Doch Cadfael, der der Sache sehr neutral gegenübersteht klärt den Fall auf... Gesa: In meinem Buch geht es darum, dass Cadfaels Mitbruder Haluin vom Dach fällt. Das ganze Kloster glaubt, dass er sterben wird. In seinen Fieberträumen legt er ein Gelübde ab: er will zu dem Grab seiner Geliebten wandern und dort eine Nacht beten.
Damit ihr eine Vorstellung davon habt, wie kompliziert die Cadfaelromane aufgebaut sind, haben wir ein kleines Spiel vorbereitet. Mehrere Schüler werden jetzt mit Namensschildern ausgestattet. Taucht ihr Name in der Geschichte auf, erhalten sie ein Symbolen bzw. Erkennungskleidungsstücken um die Handlung zu veranschaulichen...
Vor 18 Jahren, also 1125 n. Chr., arbeitet Bruder Haluin (Krücken) bei Adelais und Bertrand de Clary. Die beiden haben zwei Kinder: Audemar und Bertrade. Bertrade liebt Haluin (Herz) aber Adelais will die Heirat nicht zulassen. Daher sagt Adelais Haluin, dass Bertrade tot sei. Dieser glaubt jetzt, sie sei an der überdosierten Medizin gestorben, die er ihr zuvor gegeben hat. Die Medizin stammte aus Cadfaels (Kutte) persönlichem Vorrat. Haluin hat damals schon bei ihm als Hilfe gearbeitet. Er verlässt den Hof und geht ins Kloster. 18 Jahre später (März 1143): Bruder Haluin fällt vom Dach und in seinen Fieberträumen gelobt er, dass er, wenn er wieder gesund ist, zu Bertrades Grab wandert und dort eine Nacht betet. Einige Zeit später wandern er und Cadfael nach Hales, denn dort hat Bertrade gelebt. In Hales angekommen erfahren sie von Adelais, dass sie ganz woanders begraben ist und sie wandern weiter. Adelais vergibt Haluin. Sie sind in Elford angekommen und beten eine Nacht an dem angeblichen Grab von Bertrade. Überraschender Weise treffen sie dort auch Adelais. Außerdem lernen sie dort Audemar den Hofbesitzer und Roscelin (gelbschwarz gestreifte französisch aussehende Mütze mit Feder), seinen Knecht kennen. Nachdem Haluin sein Gelübde erfüllt hat machen sie sich auf den Rückweg. Sie übernachten auf dem Hof der Familie Vivers. Die Hausherren sind Cedric und Emma (Schürze)(Eheringe). Dort erfahren sie, dass Roscelin ihr Sohn ist und Helisende die Schwester von Cedric. Da vor 18 Jahren die ja angeblich tote Bertrade den Vater von Cedric geheiratet hat, ist Helisende somit seine Tochter. Helisende und Roscelin sind verliebt (Herz), da sie aber Tante und Neffe sind, dürfen sie nicht Heiraten. Cedric schickt Roscelin auf den Hof von Audemar, damit die beiden sich nicht mehr sehen. Während dieser Zeit will Cedric Helisende heimlich mit de Perronet verheiraten. Da kommen Haluin und Cadfael natürlich gerade Recht, da Bruder Haluin die zwei trauen kann. Allerdings wird eine Zofe von Emma ermordet und die Hochzeit findet doch nicht statt. So wandern Cadfael und Haluin weiter Richtung Shrewsbury. In der nächsten Nacht übernachten sie in einem Kloster. Dort treffen sie die angeblich tote Bertrade und es stellt sich heraus, dass Bertrade schon vor der Hochzeit mit dem Vater von Cedric schwanger war und Helisende die Tochter vom Bruder Haluin ist. Deswegen sind Roscelin und Helisende nicht verwandt und können heiraten. |